Nur eine sehr kleine LehrerInnentruppe bestehend aus 11 Damen und vier Herrn machte sich heuer zum Lehrerausflug auf. Kuren, Krankheiten, Erasmus+, Terminverpflichtungen und Arbeiten hielten viele davon ab, an der Reise nach Grado teilzunehmen, was aber den wackeren Rest nicht davon abhielt, sich an diesen gemeinsam verbrachten anderthalb Tagen sehr gut zu amüsieren.
Wie immer starteten die Wolfsberger am Freitag nach der 4. Stunde und nahmen unterwegs die Klagenfurter auf. Bei erstaunlich mäßigem Verkehrsaufkommen ging es recht flott über die A2 in Richtung Grenze. Das Catering Di & Co hat wieder ein paar köstliche Häppchen incl. Nachspeise vorbereitet, so dass niemand wegen eines knurrenden Magens muffelig werden musste. Nach einer kurzen Kaffee- und Pipipause bei Tolmezzo näherten wir uns bereits vor 16:00 aus ungewöhnlicher Richtung Grado. Nicht über den normalen „Dammweg“ von Aquileia fuhren wir auf die Insel, sondern über Monfalcone auf „Schleichwegen“, zu denen uns der Giro d’Italia femminile, der an diesem Tag ein „Mannschaftszeitfahren“ von Aquileia nach Grado abhielt, zwang. Tatsächlich haben wir später einige der flotten Damen bei der Zieleinfahrt, die fast unmittelbar vor unserem Hoteleingang stattgefunden hat, gesehen.
Da der Stadtkern von Grado nicht bustauglich ist, verließen wir den Bus vorzeitig und gingen die letzten paar hundert Meter „à piedi“ zum Hotel Fonzari, wo uns Reiseleiter Dieter Strauß ein halbes Stündchen zum Hübschmachen genehmigte. Danach schlenderten wir unter seiner fachkundigen Führung – er verbringt ja die Spätherbst- bis Frühlingswochenenden hier – in Richtung Strand, durch die Gässchen der Kleinstadt, an der Basilica di Santa Eufemia vorbei und lauschten mehr oder weniger aufmerksam den Ausführungen unseres guida, der sich natürlich nicht nur bei den Sehens- , sondern auch bei den Trink- und Essenswürdigkeiten auskennt. Daher mussten wir uns auf fast halber Strecke zwischen Hotel und Restaurant einen oder auch zwei aperitivo / -i genehmigen – Gott sei Dank gut beschirmt, da der Himmel für kurze Zeit die Schleusen öffnete und es recht munter dahinplätschern ließ. Da einige Damen um ihre Frisuren fürchteten, wappneten sie sich im Hotel gleich nebenan mit ihren Regenschirmen, was den Wettergott gleich dazu veranlasste, es mit dem Regen sein zu lassen.
Eigentlich hätten wir ja im Freien abendessen sollen, aber Dieter schaffte es, unsere kleine Gruppe angesichts des etwas wechselhaften Wetters im Inneren des angeblich ältesten Lokals Grados, den Tre Corone unterzubringen, so dass wir uns in den nächsten Stunden nur innerlich befeuchten mussten, äußerlich aber trocken blieben. Zu dem sehr guten Essen – sehr fischreich und – was die Nachspeisen anbelangt – abgeblich sehr süß – tranken wir das eine oder andere Achterl eines recht süffigen Weißweins, was der Stimmung nicht abhold war. Die „Größe“ der Gruppe ermöglichte es außerdem, mit fast allen zu kommunizieren.
Wohlgenährt und gut gelaunt verließen wir gegen Mitternacht die drei Kronen, um – bis auf ein paar wenige, die den Rückzug in die Betten antraten – noch einen Schlummertrunk im La Fenice gleich vis à vis unserem Hotel einzunehmen. Wie üblich stellte unser Reiseleiter als letzter die Stühle auf die Tische und machte das Licht aus, bevor er um halb … den Abend beschloss.
Der Samstag weckte uns mit Sonnenschein und dabei sollte es den ganzen Tag bleiben. Nach einem gemütlichen Frühstück trotteten wir – die meisten noch ziemlich nachdenklich, andere etwas muffelig – mit unserem leichten Gepäck zum Bus und anschließend zum kleinen Hafen, wo uns bereits die Santa Cristina zu einer Fahrt durch die Lagune erwartete.
Bei einer kühlenden Brise tuckerten wir – einmal etwas flotter, dann wieder ganz langsam – durch die mit Pfählen gesäumte Wasserstraße an vielen Inselchen vorbei, auf denen Casoni genannte Häuschen stehen, die vermutlich von Einsiedlern bewohnt werden. Nach einer Stunde Fahrt entließ uns die Santa Cristina auf einer etwas größeren Insel, wo wir uns nach einem kurzen Spaziergang in der Trattoria Ai Ciodi unter schattenspendenden Schirmen im Freien niederließen. Aus Angst vor der Waage „am Tag danach“ fiel das Mittagessen etwas weniger üppig als das vorabendliche Nachtmahl aus und auch Wein und Prosecco flossen nur noch spärlich. Es wurde Großteils nur noch genippt, kaum getrunken, was aber die Stimmung auch nicht trübte. Nach einer etwas komplizierten Begleichung unserer Zeche bestiegen wir gegen 14:00 wieder die Santa Cristina und düsten bei herrlichem Sommerwetter zurück nach Grado.
Da einige Damen noch shoppen wollten, gab uns Reiseleiter Dieter noch eine gute halbe Stunde bis zur Abfahrt. Aus dem Shoppen wurde nichts, da sich die Gradeser Geschäftsleute in die Siesta zurückgezogen hatten, also mussten wir mit Mineralwasser, Aperol, Tüten- und Bechereis Vorlieb nehmen, bevor wir gegen 16:00 unseren Bus bestiegen und die Heimreise antraten.
Wie üblich war es bei der Heimfahrt im Bus bis kurz nach der Grenze recht ruhig, da viele in der Nacht Versäumtes ganz in sich gekehrt nachzuholen versuchten. Kurz vor Klagenfurt wurden viele wieder munterer. Gegen 18:00 trafen wir in Klagenfurt ein, wo wir Landeshauptstadtbewohner die Wolfsberger verließen, die vermutlich gegen 19:00 zu Hause eingetroffen sind.
Herzlichen Dank an Dieter, der diese Reise wieder perfekt organisiert und unsere kleine Truppe durch Grado angeführt hatte.