Vom 13. -19. November besuchten vier Schülerinnen aus der 3AHW im Rahmen des Erasmus+ Projekts “Yes Europe“ den Süden Rumäniens.
Das dritte Treffen des dreijährigen EU-Projekts „Young People in Education and Studies Working in Europe“ fand in Targoviste, einer beschaulichen Kleinstadt in den Hügeln am Fuße der Karpaten statt. Dort fungierte die rumänische Projektpartnerschule ION GHICA Economic Highschool mit über 1200 Schülern für die Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, Norwegen Kroatien und der Türkei als Gastgeber und die teilnehmenden Schüler aus den fünf Nationen fanden bei Gastfamilien eine freundliche Aufnahme.
In Begleitung von Projektleiterin Mag. Andrea Hofer und Mag. Sylvia Joham erlebten Tanja Kollienz, Jürgen Kustrin, Lena Pilz und Magdalena Schratter sechs abwechslungsreiche und informative Projekttage in englischer Sprache.
Am ersten Besuchstag standen nach der offiziellen Begrüßung der 35 ausländischen Projektteilnehmer und einer Schulführung die Vorstellung zahlreichen Übungsfirmen der Highschool, eine Unterrichtsteilnahme sowie ein Vortrag über die Arbeitsmarktsituation in Rumänien und als Höhepunkt ein interkultureller musikalischer Workshop am Programm.
Entsprechend dem Projektthema – den Schülern den europäischen Arbeitsmarkt näher zu bringen bzw. sie darauf vorzubereiten wurden auch drei Unternehmen sowie das neu errichtete und bestens ausgestattete Forschungszentrum der Universität in Targoviste besichtigt. Novae Aerospace, wo Teile für das Cockpit und die Flügel des Airbuses A320 gefertigt werden, KGL ein riesiges und sehr beeindruckendes Speditionsunternehmen mit holländischen Wurzeln sowie Glulam, das als einziges Unternehmen in Rumänien Timberplatten erzeugt, fanden großes Interesse. Abgerundet wurde der wirtschaftliche Schwerpunkt indem die rumänischen Schüler die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes sowie die unterschiedlichen Provinzen mit typisch rumänischen Unternehmen wie beispielsweise dem Autohersteller Dacia oder dem Mineralwasserunternehmen Borsec vorstellten. Aber auch das rumänische Schulsystem wurde erklärt. Dabei wurde besonders hervorgehoben, dass ab kommendem Schuljahr nach dem Vorbild Österreichs und Deutschlands mit dem dualen Ausbildungssystem nach Abschluss der Schulpflicht begonnen wird.
Zu den Erasmus+ Projekttreffen gehört natürlich auch das Sightseeing und so wurde in zwei Tagesausflügen das Umland von Targoviste erkundet.
Ein Tagesausflug führte über die verschneiten Karpaten nach Norden ins geschichtsträchtige Siebenbürgen, auch Transsilvanien genannt. Dort sahen die Projektteilnehmer das Cantacuzino Schloss mit einer beeindruckenden interaktiven Van Gogh Ausstellung und das über der Stadt Bran thronende „Dracula Schloss“. In letzterem soll Fürst Vlad Tepes, der als historisches Vorbild für die Legende um Dracula gilt, öfters genächtigt haben. Weiter ging es zum Fürstenhof in Targoviste wo Vlad Tepes lange Zeit residierte und den Chindia Turm errichten lies. Von diesem hat man noch heute einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und das Umland bis hin zu den Karpaten.
Der zweite Tagestrip führte in den Süden, in die rumänische Hauptstadt Bukarest. Dort stand der von Nicolae Ceausescu errichtete gigantische Regierungspalast, der heute als Parlamentssitz dient, am Programm. Das beeindruckende 86 Meter hohe Gebäude stellt nach dem Pentagon das zweitgrößte Regierungsgebäude der Welt dar, verfügt über mehr als 3000 Räume und Prunksäle und beinhaltet laut Guinness Buch der Rekorde mit 16 Metern den längsten Vorhang der Welt. Vom Dach des Palastes hat man einen traumhaften Ausblick über Bukarest. Von dort blickten die Projektteilnehmer auch direkt auf die sich im Bau befindliche Kathedrale der rumänisch orthodoxen Kirche, deren 120 Meter hohe Kuppel, den Palast noch überragen soll.
Nach diesen interessanten und abwechslungsreichen Projekttagen kehrte die YES Europe Gruppe mit vielen Eindrücken ins Lavanttal zurück.
Alle sechs Teilnehmer sind sich einig: „ Rumänien ist ein wunderbares Land mit vielen Gegensätzen. Die Bevölkerung ist stolz auf ihre Sagen umwogenen Gestalten und zeichnet sich durch eine beeindruckende Gastfreundschaft aus. Das Treffen war einfach total cool, es wurden wieder viele europäische Freundschaften geschlossen und es lohnt sich wirklich an so einem Europaprojekt teilzunehmen.“